NRW: soziale Einrichtungen vor dem Kollaps

DIE LINKE. LISTE. Moers

Unter dem Motto „NRW bleib sozial!" führen die Träger der freien Wohlfahrtspflege in NRW eine Kampagne zur Rettung der sozialen Infrastruktur durch. Sie machen damit auf die Gefährdung von Angeboten der Wohlfahrtspflege durch eine zunehmende Unterfinanzierung durch das Land NRW aufmerksam und fordern eine Aufstockung der finanziellen Mittel für ihre Angebote. Dazu erklärt Wolfgang Klinger, sozialpolitischer Sprecher der LINKEN LISTE:

„Kindertageseinrichtungen und Offener Ganztag, Pflegeeinrichtungen und Angebote für Menschen mit Behinderungen, Integration von Geflüchteten, Schuldnerberatung oder Jugendförderung: Die soziale Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen steht auf der Kippe, und Einrichtungen und die Menschen, die auf sie angewiesen sind, wissen nicht, wie es weitergehen soll. 

Mitarbeitende und Träger sozialer Angebote sind am Limit. Die Probleme sind vielschichtig: unklare Zukunftsperspektiven, unzureichende Refinanzierung, fehlende Standards und akute Personalnot. Die Bedingungen, unter denen soziale Arbeit geleistet wird, sind vielerorts prekär und unterfinanziert. In der Folge müssen viele Träger Angebote einschränken oder ganz einstellen.

Reduzierung von Öffnungszeiten, Schließung von Angeboten und drohende Insolvenzen: Das leise Sterben der sozialen Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen hat begonnen. Mangelverwaltung gehört seit Jahren zum traurigen Alltag, nun ist der Kipppunkt erreicht. In dieser dramatischen Lage fordern wir die Landesregierung auf, sich für eine umfassende Verbesserung der Situation der sozialen Träger einzusetzen.

DIE LINKE.LISTE unterstützt ebenso wie DIE LINKE NRW den Protest der Träger der freien Wohlfahrtspflege. Soziale Einrichtungen leisten wertvolle Arbeit und verdienen angemessene finanzielle Unterstützung. Ganz akut geht es darum, Schließungen aufgrund von Unterfinanzierung zu verhindern und Trägern zu ermöglichen, ihre Mitarbeiter:innen angemessen zu entlohnen. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit hoher Inflation braucht es eine auskömmliche Finanzierung, die Angebote für Familien, Kinder, ältere Menschen und Erwerbslose sicherstellt. Die Politik der schwarzen Null steht dem entgegen. DIE LINKE. LISTE fordert die Landesregierung auf, das Dogma der schwarzen Null aufzugeben und in eine solide soziale Infrastruktur zu investieren."

Hintergründe zur Kampagne der Wohlfahrtsverbände gibt es unter

https://www.freiewohlfahrtspflege-nrw.de/initiativen/nrw-bleib-sozial/aufruf