Moers ist bunt. Moers ist solidarisch. Moers ist und bleibt antifaschistisch.

Die Linke Liste Moers

Redebeitrag von Wolfgang Klinger für Die Linke Liste Moers auf der Kundgebung des Bündnisses „Moers ist bunt, nicht braun“ am 06.09.2025.

"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wir stehen heute hier – nicht aus Gewohnheit, sondern aus Überzeugung. Weil wir nicht schweigen, wenn andere laut hetzen. Weil wir nicht wegsehen, wenn unsere Demokratie angegriffen wird. Es ist unerträglich, wenn demokratische Kräfte im Wahlkampf bedroht werden. Wie in Weimar trifft der Hass der Rechten vor allem auf die politische Linke. Deswegen ist es gut, wenn wir heute partei- und weltanschauungsübergreifend eine Woche vor der Kommunalwahl, ein klares Zeichen setzen: Moers ist bunt. Moers ist solidarisch. Moers bleibt antifaschistisch!

Zivilgesellschaft stärken – Demokratie verteidigen

Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie lebt von Menschen, die Haltung zeigen – und von Strukturen, die sie schützen. Darum sagen wir: Keine Kürzungen bei Projekten gegen Rechts! Die Moerser Fachstelle für Demokratie ist kein Luxus – sie ist einer unserer Schutzschilde gegen rechte Hetze und unser Motor für Aufklärung und Vernetzung. Die von uns als Teil der 5er Koop durchgesetzte Fachstelle muss bleiben. Ein weiterer Schutzschild besteht in den vielfältigen Aktivitäten an den Schulen, der VHS, des STM, des jungen STM, dem Bollwerk, der Religionsgemeinschaften, der Sozialverbände, der Gewerkschaften und vielen anderen. Wer hier beantragte Projekte kürzt, schwächt die Demokratie!

Wir wollen Kultur nicht nur feiern, sondern angesichts eines zunehmenden Rechtsruckes politisch machen. Deshalb fordern wir: Der Kulturausschuss soll künftig heißen: Ausschuss für Kultur und antifaschistische Politik. Denn Kultur ist nie neutral – sie ist Ausdruck von Haltung, Vielfalt und Widerstand.

Und wir unterstützen den Verein Erinnern für die Zukunft bei der Umbenennung der Albert-Altwicker-Straße in Margot-Friedländer-Straße. Das ist mehr als Symbolik – das ist gelebte Erinnerungskultur. Ein klares Nein zur Verharmlosung!

Keine Zusammenarbeit mit Rechts – soziale Politik als Bollwerk

Die Linke Liste sagt: Mit der AfD und dem ebenfalls rechtsextremen „Bündnis Zukunft Deutschland“ darf es keine Zusammenarbeit geben: Nicht im Rat. Nicht auf der Straße. Nicht im Hinterzimmer. Es darf keine Versuchungen geben, mit den Stimmen der extremen Rechten Mehrheiten im Rat, den Ausschüssen und anderen Gremien geben. Julia, bleib standhaft!

Es ist bekannt: Rechte Parolen finden dort besonders Anklang, wo soziale Sicherheit fehlt. Der zunehmende Rassismus in unserer Gesellschaft ist kein Zufall, sondern das Ergebnis tiefgreifender sozialpolitischer Entwicklungen – darunter Hartz IV, die Agenda 2010, wachsende Armut, soziale Ausgrenzung und eine immer größere Kluft zwischen Arm und Reich. Nicht zuletzt ist auch der Aufstieg der AfD Ausdruck einer politischen Erzählung, die Geflüchtete pauschal zu Sündenböcken für gesellschaftliche Missstände macht.

Darum kämpfen wir für eine starke soziale Infrastruktur:

  • Investitionen in kostenlose Bildung und Kitas, kostenlose Mahlzeiten

  • Beratungs- und Begegnungsangebote und Jugendzentren,

  • Errichtung von 500 kommunalen, bezahlbaren Wohnungen jährlich durch die finanzielle Ertüchtigung der Wohn- und Stadtbau durch die Stadt Moers

Wer nur zusieht, wie Beratungseinrichtungen schließen und Mieten explodieren lässt, gießt Wasser auf die Mühlen der Rechten. Gute Sozialpolitik ist gelebter Antifaschismus.

Klare Kante gegen Demokratiefeinde

Verschwörungsideologien, Demokratieverachtung und rechte Propaganda haben in Moers keinen Platz – weder symbolisch noch buchstäblich. Keine städtischen Räume für Rechtsextreme – egal welcher Couleur. Wer unsere Demokratie bekämpft, bekommt keinen Raum in unseren Häusern. Punkt.

Die gefährlichsten Verschwörungsideologen unserer Stadt heißen AfD und BZD. Und wir sagen ihnen: Nicht mit uns. Nicht in Moers.

Zeigen wir Haltung.

Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass Moers nicht nur bunt bleibt – sondern weiterhin laut, klar und unerschütterlich gegen Rechts. Denn wer heute schweigt, macht morgen Platz. Und das lassen wir nicht zu.

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!"