Willkommen bei DIE LINKE. LISTE
im Rat der Stadt Moers
Pressemitteilungen DIE LINKE. LISTE
im Rat der Stadt Moers
DIE LINKE. LISTE enthält sich beim Haushalt – Künftige Kooperation wird Herausforderungen annehmen
Die Stadt Moers steht vor gewaltigen Aufgaben. Durch den Taschenspielertrick der Landesregierung die Coronabedingten Mehrausgaben über 50 Jahre abzuschreiben, ist den Kommunen in NRW jedoch nicht wirklich geholfen. Die kreditfinanzierten Hilfen sind sicherlich in der momentanen Situation ein Notnagel, lösen jedoch unter keinen Umständen das… Weiterlesen
Trägerunabhängige Pflegeberatung in Moers bedarf keiner Änderung
Die trägerunabhängige Pflegeberatung in Moers bedarf keiner Änderung. Dies geht aus einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine umfangreiche Anfrage der Fraktion DIE LINKE. LISTE hervor. Weiterlesen
Linke Liste Moers hält Andenken an Rosemarie und Karl Stiffel wach
„Die Eheleute Stiffel waren ein außergewöhnliches Paar“ Die Linke Liste im Stadtrat von Moers (NRW), die sich aus Mitgliedern der Partei „Die Linke“, der DKP und Parteilosen zusammensetzt, hat ihren Tagungsraum nach der Kommunistin Rosemarie Stiffel benannt. Darüber sprachen wir mit ihrem Fraktionsgeschäftsführer Sascha H. Wagner. Weiterlesen
Dem notleidenden Einzelhandel wirksam helfen!
Durch den nun schon seit Wochen andauernden Lockdown gerät die Gastronomie und der Moerser Einzelhandel immer mehr in existentielle Nöte. Weiterlesen
Neukonzeption trägerunabhängige Pflegeberatung
Die trägerunabhängige Pflegeberatung ist derzeit bei den Städten und Gemeinden im Kreis Wesel angesiedelt. So kann auch in der Stadt oder in der Gemeinde ein Beratungsangebot garantiert werden, das sich an den Bedürfnissen der Anspruchsnehmer*innen orientiert. Obwohl der Bedarf älterer Menschen, pflegedürftiger Menschen und deren Angehörigen im… Weiterlesen
DIE LINKE. LISTE will Trägermittel auch in Pandemiezeiten sicherstellen
Derzeit werden auf Grund der pandemischen Lage einige Fachausschüsse abgesagt. Sicherlich ist diese Handlungsweise verständlich, gleichwohl stehen im Rat der Stadt Moers die Haushaltsberatungen an. Somit ist eine reguläre Beratung in den jeweiligen Fachausschüssen nicht sichergestellt. Die Fraktion DIE LINKE. LISTE hat daher eine Anfrage an den… Weiterlesen
DIE LINKE. LISTE stellt Anfrage zu Finanzausfällen der Stadt
In einer umfangreichen Anfrage will DIE LINKE. LISTE-Fraktion im Moerser Stadtrat nun wissen wie hoch die Summe der Finanzausfälle durch sogenannte „Niedergeschlagene Forderungen“ ist und ob der Stadt im Rahmen der Haushaltsplanung Verjährungen durch uneingebrachte Forderungen gegenüber Dritten drohen. Weiterlesen
DIE LINKE. LISTE weist CDU Vorwürfe an ver.di zurück
DIE LINKE. LISTE-Fraktion ist befremdet über die Aussagen der CDU zur Klage der Gewerkschaft ver.di und zeigt sich solidarisch. Weiterlesen
Fraktion DIE LINKE. LISTE fordert Wohnungsbauoffensive
Am gestrigen Donnerstag (5. November 2020) hat NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) eine von der Landesregierung in Auftrag gegebene Wohnungsmarktprognose vorgestellt. „Die Bauministerin muss endlich aufhören, die Krise beim bezahlbaren Wohnraum zu verharmlosen", fordert die Fraktionsvorsitzende der LINKEN. LISTE Karin Pohl. Weiterlesen
Fraktion DIE LINKE. LISTE legt 10-Punkte-Programm vor
Nachdem die neue Fraktion DIE LINKE. LISTE auf ihrer gestrigen Sitzung die Konstituierung bestätigte, hat die Fraktion unmittelbar einhellig ein 10-Punkte-Papier für eine künftige Kooperation im Moerser Stadtrat verabschiedet, welches an die Verhandlungspartner*innen zur weiteren Diskussion eingebracht wird. Weiterlesen
DIE LINKE. LISTE
im Rat der Stadt Moers
StiffelZ - Das linke Zentrum
Augustastraße 14
47441 Moers
Telefon: 02 8 41 – 36 70 814
info@dielinke-moers.de
Kooperationsvereinbarung Perspektive 2025
„Gemeinsam für ein soziales und ökologisches Moers“
-
PDF 451 KB
Kooperationspapier_final.pdf
Pressespiegel
DIE LINKE. LISTE in den Medien
MOERS. In Moers hat ein Ausschuss grünes Licht für Planung und Sanierung des Weißen Hauses gegeben. Stimmt noch der Rat zu, kann das Großprojekt starten.
Die Chancen, die Planungen für das Weiße Haus in der Moerser Stadtmitte im kommenden Jahr starten zu können, stehen gut. Der Hauptausschuss hat dem Antrag am Dienstag zugestimmt, wie die Stadt Moers mitteilt. Abschließend muss am Mittwoch der Rat entscheiden.
SPD, Grüne, Grafschafter, Linke und die Partei hatten den Antrag gestellt, das Weiße Haus und den angrenzenden parlamentarischen Trakt zu sanieren. Dafür sollen im Haushalt für das nächste Jahr 400.000 Euro für Planung und ein Jahr später drei Millionen Euro für den Beginn der Arbeiten bereitstehen. Laut Information der Stadt ist am Dienstag auf Wunsch der CDU getrennt abgestimmt worden.
Mit Mehrheit, bei einer Gegenstimme der AfD, sind die Planungskosten in Höhe von 400.000 Euro für den kommenden Haushalt beschlossen worden. Ebenfalls mit Mehrheit, bei Gegenstimmen von CDU, Für Moers und AfD, sind die Investitionskosten in Höhe von drei Millionen Euro für den Haushalt 2023 beschlossen worden.
Im Weißen Haus und dem parlamentarischen Trakt soll das Schlosstheater Moers eine neue Spielstätte finden. Bisher residiert das Theater im Schloss und im benachbarten Terheydenhaus. Das Terheydenhaus soll aber verkauft oder verpachtet werden. Das Schloss als Spielstätte bleibt in jedem Fall erhalten. Pläne für den Umzug des Theaters aus dem Terheydenhaus ins Weiße Haus gibt es seit 2018.
MOERS/KREIS WESEL. Die Ratsfraktion der Linken fordert einen Impfstandort für Booster-Impfungen in Moers. Der Bürgermeister soll sich dafür beim Kreis stark machen.
Die Ratsfraktion der Linken Liste fordert Bürgermeister Christoph Fleischhauer auf sich bei seinem Parteikollegen Landrat Ingo Brohl (CDU) dafür einzusetzen, dass auch in der größten kreisangehörigen Stadt Moers ein Impfstandort errichtet wird.
Für die Fraktionsvorsitzende Karin Pohl ist es völlig unverständlich, dass der Landrat stets mit „wohlweichen Verlautbarungen“, so eine Pressemitteilung, das bestätige, wo die Wissenschaft längst Aussagen getroffen habe. „Wenn jetzt Landrat Brohl so tut, als sei er schon immer davon überzeugt gewesen, dass man mehr Impfstandorte im Kreis benötige, kann ich nur daran erinnern, dass vor allem Die Linke auf den Missstand fehlender Impfangebote in Moers bei der Erstimpfung hingewiesen hat“, schreibt Karin Pohl. Zwar habe Landrat Brohl die Niederrheinhalle Wesel als Option des Kreises weiter aufrechterhalten, eine vernünftige Alternative für Moers sei dabei jedoch nicht herausgekommen.
Die Linke fordert daher Bürgermeister Fleischhauer auf, sofort tätig zu werden und Gespräche mit seinem Parteikollegen Brohl aufzunehmen um die „unhaltbare Situation“ in der vierten Pandemiewelle durch die notwendigen Booster-Impfungen auch in Moers abzumildern.
MOERS/KREIS WESEL. In einem Moerser Vorzeigeprojekt liegen die Preise bei 13 Euro/qm. Im Schnitt bei 9,70. Für Alleinerziehende kann das zur Herausforderung werden.
Die ersten Wohnungen im derzeit größten Wohnbauprojekt in Moers, den Homberger Höfen, sind bereits vermietet: mit einem Quadratmeterpreis zwischen 13,10 und 14 Euro. Die Preise im Vorzeigeprojekt liegen über dem Moerser Durchschnitt und sind schon happig für Normalverdiener. Für Alleinerziehende schlicht nicht bezahlbar. Dadurch zeigt sich einmal mehr das Gefälle auf dem Wohnungsmarkt. Wenn ein Drittel des Einkommens für die Miete draufgeht, bedeute das einen Verdienst weit über 2000 Euro, kritisiert Karin Pohl, die als Mitglied der Fraktion Die Linke im Kreistag sitzt.
„Es gibt keine belastbaren Informationen zur Situation Alleinerziehender in Moers“, kritisiert sie weiter. Was allerdings deutlich ist: Der Bestand an Sozialwohnungen sinkt hier seit Jahren. Auch für Karin Pohl ein unhaltbarer Zustand, unter anderem mit Blick auf die Situation derer, die sich allein um die Erziehung ihrer Kinder kümmern müssen. Nach Auskunft der Stadt lag der Anteil Alleinerziehender mit Kindern unter 18 Jahren im Haushalt Ende Dezember 2019 bei 4,2 Prozent, das sind 2145 Personen.
Es gibt keine Quote für bezahlbaren Wohnraum
In Meerbeck lag der Anteil mit 6,7 Prozent demnach am höchsten, die wenigsten Alleinerziehenden leben laut Stadtverwaltung in Utfort, dort sind es nur 2,9 Prozent, dazwischen finden sich beispielsweise Schwafheim mit 3,1 Prozent oder Moers-Mitte mit 4,0 Prozent.
Anders als beispielsweise in Neukirchen-Vluyn gibt es in der Grafenstadt keine auf einen Anteil bezahlbarer Wohnungen bei Neubauten ausgelegte Quotierung. In der Kooperationsvereinbarung des Bündnisses aus SPD, Grünen, Die Grafschafter, Die Linke und die Fraktion soll die aber angestrebt werden: 25 bis 40 Prozent der besagten Wohnungen sollen bezahlbar und barrierefrei sein. „Wir wollen eine Wohnpreisentwicklung wie in Großstädten vermeiden“, heißt es da. Ein nachvollziehbarer Ansatz.
Das Armutsrisiko ist hoch
Mit der dortigen Wohnsituation hat sich jüngst die Humboldt-Universität in Berlin in einer von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Studie befasst. Ein Ergebnis: „Fast 13 Prozent der Mieterhaushalte in deutschen Großstädten haben nach Abzug der Miete weniger als das Existenzminimum zur Verfügung.“ Besonders stark betroffen seien Haushalte von Alleinerziehenden, teilt die Stiftung mit: „In dieser Gruppe bleibt einem guten Viertel nur ein Resteinkommen unterhalb des ALG II-Regelbedarfs bzw. Existenzminimums.“
Zurück nach Moers: Im Zeitraum von 2015 bis 2021 ist lediglich die Schaffung von Mietwohnungen in acht Gebäuden mit insgesamt 157 Wohneinheiten gefördert worden. Das hat eine Anfrage der Linken ergeben. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 bestand nur noch bei insgesamt 1861 Wohneinheiten eine Mietpreis- und Belegungsbindung aufgrund einer Wohnraumförderung des Landes NRW. Ein Minus von 60 Prozent gegenüber 2006.
„Das kann angesichts der Wohnungsnot nicht sein“, sagt Karin Pohl, die zudem alternative Wohnprojekte fordert. Ein Beispiel nennt sie aus Dinslaken, wo es an der Helenenstraße ein Mehrgenerationenprojekt gebe. Das könne Alleinerziehende ebenfalls entlasten. Laut einer Prognos-Studie fühlen diese sich im Alltag stark belastet, zudem liegt deren Armutsgefährdungsquote in NRW demnach bei 48 Prozent.
Mit Empörung reagiert die Partei "die Linke" auf eine Antwort der Stadt Moers. Deutlich weniger Sozialwohnungen stehen in der Stadt bereit - und die Anzahl sinkt weiter.
In Moers sinkt die Anzahl der Sozialwohnungen. Aktuell gibt es noch etwas über 1800, das geht aus einer Antwort der Stadt auf Anfrage der Linken Liste hervor. Vor 15 Jahren waren es noch rund 60 Prozent mehr, nämlich über 4600. Und es geht weiter: Für über 250 Wohneinheiten laufen die Förderungen demnach in den nächsten fünf Jahren aus. Die Linke sieht Handlungsbedarf - vor allem, weil Immobilienpreise steigen und die Wohnungsnot immer weiter zunimmt.
MOERS. In den letzten Jahren sind in Moers etliche Sozialwohnungen entstanden, mehr als 100 folgen. Doch insgesamt ist der Bestand drastisch gesunken.
Mehr als hundert Sozialwohnungen werden in Moers in diesem Jahr und den folgenden drei Jahren bezugsfertig. Soweit die gute Nachricht. Die schlechte: Der Bestand an Sozialwohnungen in der Grafenstadt sinkt seit Jahren – und wird trotz der Neubauten weiter abnehmen. Das geht aus der Antwort der Stadt auf eine Anfrage der Fraktion „Linke Liste“ hervor.
Die Ratsfraktion wollte von der Stadtverwaltung wissen, wie viele Wohnungen im Rahmen von Sozialförderprogrammen errichtet und wie viele in den letzten Jahren aus der sogenannten Sozialbindung herausgefallen sind und in den nächsten Jahren noch herausfallen werden. „Erschütternd“ nennt Wolfgang Klinger, sozialpolitischer Sprecher der Fraktion, das Ergebnis. Von 2015 bis 2021 ist die Schaffung von Sozialwohnungen in nur acht Gebäuden mit insgesamt 157 Wohneinheiten in Moers gefördert worden.
Immerhin kann damit der Verlust ausgeglichen werden. Seit 2015 endete die Eigenschaft „öffentlich gefördert“ bei insgesamt 130 Wohneinheiten in Moers. Allerdings laufen bei weiteren 257 Wohnungen die Bindungen innerhalb der nächsten fünf Jahre aus. Deutlicher wird der Rückgang, wenn man weiter zurückblickt. Ende 2006 hatte die Grafenstadt 4640 Sozialwohnungen. Vor sieben Monaten lag der Gesamtbestand bei 1861 – das ist ein Minus von 60 Prozent.
Besonderheit Bergarbeiterwohnungen
Nun weist die Stadt in ihrer Antwort an die Linke Liste auf eine Besonderheit beim Wohnungsbestand hin. Da Moers Bergbaugebiet war, wurden früher viele Mietwohnungen aus Mitteln des Treuhandvermögens für den Bergarbeiterwohnungsbau gefördert. Sie waren und sind bis heute zweckgebunden für den Personenkreis der Bergarbeiter und deren Ehepartner. Gleichzeitig unterliegen sie einer Mietpreisbindung, vergleichbar mit den Wohnungen, die mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert werden.
Mit der Einstellung der Kohleförderung ist der berechtigte Personenkreis immer kleiner geworden, so dass diese Wohnungen inzwischen auch anderen Haushalten mit geringem Einkommen zur Verfügung stehen. Ende 2015 gab es 2587 solcher „Bergarbeiterwohnungen“, aber: Bei jeder vierten ist die öffentliche Bindung seitdem ausgelaufen, bei weiteren 475 Einheiten endet sie innerhalb der nächsten fünf Jahre, heißt es in der Antwort.
276 Haushalte stehen auf der Warteliste der Stadt Moers
Dagegen steht der Bedarf an Sozialwohnungen. 276 berechtigte Haushalte stehen auf einer Warteliste, berichtet Rathaussprecher Klaus Janczyk auf Anfrage. Die Hälfte davon sind Singles, die andere Hälfte Familien, viele mit Nachwuchs, in der Spitze mit sechs Kindern. Einfluss zu nehmen auf die Errichtung von Sozialwohnungen sei für die Stadt schwierig, es sei denn, sie ist Eigentümerin des Grundstücks, das bebaut werden soll, sagt Janzyk und nennt als Beispiel dafür das Gelände der früheren Justus-von-Liebig-Schule. Das Areal an der Ernst-Holla-Straße hat die Stadt an einen Investor verkauft, der bereit war, 93 der mehr als 100 neuen Wohneinheiten mit Sozialbindung zu bauen, fertig in einem Zeitraum von drei bis vier Jahren. Der Kaltmietpreis wird 5,80 Euro pro Quadratmeter betragen.
Wenig ausrichten kann die Stadt dagegen, wenn ein Grundstück aus privater Hand an einen Bauherrn veräußert wird. Beispiel Uerdinger Straße: Gegenüber vom „Kleinen Reichstag“ entsteht derzeit ein Gebäude mit einer Gewerbefläche und 21 Wohnungen, vom Investor Oranje Immobilien geplant als Sozialwohnungen. „Aber die Baupreise steigen und steigen, die Miete bleibt dieselbe“, sagt Geschäftsführer Mark van Erp auf Anfrage. Wirtschaftlich sei das nicht mehr darstellbar. Konsequenz: Van Erp hat den Förderantrag zurückgezogen.
MOERS. Das Bündnis für Moers stellt einen Antrag für ein „wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt zu einer kontrollierten Abgabe von Cannabis“.
Mit den Stimmen des Bündnisses für Moers hat sich der Rat der Stadt Moers am Mittwochabend mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Möglichkeiten für ein wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt zu einer kontrollierten Abgabe von Cannabis zu prüfen.
Das Bündnis für Moers besteht aus den Fraktionen von SPD, Grünen, Grafschaftern, Linken und der Partei, sie haben zusammen die Mehrheit im Rat der Stadt. Schon in der Kooperationsvereinbarung des Bündnisses aus diesem Frühjahr heißt es: „Die Stadt Moers bewirbt sich um die Teilnahme am Modellprojekt Cannabis-Freigabe zur Erstellung einer Studie...“.
Anderswo geht der Cannabis-Konsum zurück
Jetzt folgt der Antrag, in dem das Bündnis Gründe nennt. Nach seiner Meinung ist die „Prohibitionspolitik in Deutschland gescheitert“, weil „schätzungsweise drei bis vier Millionen Menschen gelegentlich oder regelmäßig Cannabis konsumieren“.
In Deutschland würden jährlich 180.000 Strafverfahren wegen konsumnaher Cannabis-Delikte eingeleitet. Dagegen gehe in den US-Bundesstaaten Colorado und Washington, die 2012 Cannabis legalisiert hätten, der Trend zu „stagnierenden beziehungsweise leicht rückläufigen Konsumprävalenzen unter Jugendlichen“.
Projekt als „wissenschaftlicher Beitrag zum Gesundheitsschutz“
Grundsätzlich gehe es um die Frage, „ob und in welchem Umfang Konsumrisiken durch eine kontrollierte Abgabe beziehungsweis den Verkauf von qualitätsgeprüften Cannabisprodukten reduziert werden können“. Ein solches Modellprojekt sei deshalb als wissenschaftlicher Beitrag zum Gesundheitsschutz von Cannabiskonsumierenden zu verstehen. Die Stadt soll beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Voraussetzungen für einen solchen Versuch klären.
In der Sitzung am Mittwoch stimmten alle anderen Fraktionen und Ratsmitglieder gegen den Antrag des Bündnisses. Die CDU-Fraktionsvorsitzende Julia Zupancic hatte während der Diskussion gesagt: „Wir haben im Augenblick etwas anderes zu tun als über das Kiffen in Moers zu sprechen.“
Moers Rocco und Pepe sollen bei der Herde im Tierpark Kalisto bleiben. Mit der Entscheidung folgte der Hauptausschuss der Empfehlung von Fachleuten. Dennoch muss der Moerser Streichelzoo künftig nicht auf Alpakas verzichten.
Rocco und Pepe, die beiden Alpakas aus dem Moerser Streichelzoo, werden nicht nach Moers zurückkehren. Sie sollen ihren Lebensabend im Kamp-Lintforter Tierpark Kalisto, in der Gesellschaft von vier weiteren Alpakas verbingen. Das haben die Mitglieder des Moerser Hauptausschusses mehrheitlich beschlossen. Sie folgten den Empfehlungen von Fachleuten, darunter ein im Auftrag der Enni tätiger Tierarzt. Die Alpakas hätten sich im Kalisto „nicht zuletzt durch den engen Kontakt zum Tiertrainer so gut eingelebt, dass eine Trennung von der Herde und dem Trainer für die Tiere mit erheblichem Stress verbunden wäre“, urteilte der Veterinär. Aus Gründen des Tierwohls plädiere er für einen Verblieb von Rocco und Pepe in Kamp-Lintfort.
Die Alpakas, beide bereits im vorgerückten Alter, waren 2020 im Zuge der Landesgartenschau nach Kamp-Lintfort gebracht worden. Im Kommunalwahlkampf 2020 musste sich die Stadtverwaltung Vorwürfe gefallen lassen, Rocco, Pepe und weitere Tiere eigenmächtig „verschenkt“ zu haben. Es kam zum politischen Beschluss, die Tiere zurückzuholen. Die Rückführung der Alpakas hatte sich zuletzt aber wegen einer Augenkrankheit von Rocco verzögert.
Auch wenn Rocco und Pepe auf Dauer in Kamp-Lintfort bleiben, soll Besuchern des Moerser Streichelzoos künftig der Anblick der wolligen Vierbeiner gewährt werden. Auf Vorschlag der Stadtverwaltung beschloss der Hauptausschuss (ebenfalls mehrheitlich) drei Jung-Alpakas für Moers anzuschaffen. Dies könne innerhalb von drei bis vier Wochen besorgt werden, versicherte Bürgermeister Christoph Fleischhauer. Wie teuer die neuen Tiere sind, fragte niemand.
Zwar wird derzeit über eine grundlegende Neukonzeption des Streichzoos nachgedacht. Weil das aber dauern kann, hat die Stadt gleichzeitig eine Agentur namens Pluswerte beauftragt, Empfehlungen für eine kurzfristige „Attraktivierung“ des Streichelzoos zu unterbreiten. Die Agentur hat der Stadt ans Herz gelegt, drei weibliche Alpaka-Jungtiern zu erwerben. Alpakas seien (so ein schiefes Bild aus dem Ausschuss) „die Zugpferde von Streichelzoos“.
Die Diskussion im Ausschuss verlief hitzig bis skurril. Carsten Born (Die Fraktion) trieb sie auf die Spitze. Er bezweifelte, dass es Rocco und Pepe im Kamp-Lintforter Exil besser gehe als im Streichelzoo Moers. Im Kalisto teilten sich sechs Alpakas eine 1500 Quadratmeter große Fläche. Das genüge zwar den Gesetzesvorgaben, allerdings spreche sich der „Dachverband der deutschen Alpaka-Züchter“ für größere Flächen aus. Das 7600 Quadratmeter große Gehege in Moers werde dem Tierwohl eher gerecht. Zudem fehle es in Kamp-Lintfort an Schatten für die Tiere und sie seien „heranstürmenden“ Kindern ausgeliefert. „Alpakas sehen zwar kuschelig aus, sie mögen aber gar nicht gestreichelt werden“, sagte Born.
Auf seine Seite schlug sich unter anderem Claus Peter Küster (Die Grafschafter). Wenn’s nach ihm gegangen wäre, kämen Rocco und Pepe doch wieder nach Moers zurück. Paul Süßer (Offene Bürgerliste Moers) bestätigte, dass das Kalisto-Gelände „deutlich zu klein“ für die Tiere sei. Und Karin Pohl (Linke) kritisierte, dass im Kalisto mit den Alpakas „Geld gemacht“ werde: „Man kann sie ausleihen, um Fotos zu machen.“ Der SPD-Fraktionsvorsitzende Atilla Cikoglu ging insofern auf die Bedenken ein, als er die Abstimmung in seiner Fraktion freigab und den Fraktionszwang aufhob – das kommt höchst selten vor.
Stephanie Winkendick, Betreiberin des Kamp-Lintforter Kalisto, wies die in Moers lautgewordene Kritik am Donnerstag zurück. „Das ist eine politische Diskussion, keine fachliche“, sagte sie. Ausschlaggebend sei, dass das Kreisveterinäramt die Haltung im Kalisto als art- und tiergerecht beurteile. Winkendick zeigte sich offen dafür, Rocco und Pepe zu behalten und der Stadt Moers beim Kauf neuer Tiere zu helfen. Mit 500 bis 1000 Euro pro Tier sei zu rechnen. „Offiziell weiß ich aber noch von nichts.“
MOERS. Die Stadt Moers bekommt eine neue Fachstelle für Demokratie. Diese hat verschiedene Aufgaben, um gegen menschenfeindliche Taten vorzugehen.
Die Stadt Moers bekommt eine neue Fachstelle. Ihr Ziel: Die Demokratie in der Stadt stärken. Das entschieden die Mitglieder des Hauptausschusses in seiner jüngsten Sitzung am Mittwoch.
Das „Bündnis für Moers“ bestehend aus SPD, Grünen, Grafschaftern, Linken und der Fraktion ,die Fraktion’ hatte diese Neuerung bereits Ende Februar beantragt. Mit Stimmen derselben Fraktionen konnte auch eine Mehrheit erzielt werden. Die neu geschaffene Stelle soll zunächst einmal befristet mit einer Fachkraft besetzt werden und kostet bis zu 106.540 Euro pro Jahr.
Kampagnen gegen Rassismus gehören zu den Aufgaben der neuen Fachkraft in Moers
Zu den Aufgaben der neu geschaffenen Fachstelle für Demokratie sollen unter anderem die fachliche Begleitung des Integrationsrates, die Koordination von Kampagnen und Projekten gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit jeder Art gehören. Zudem soll die neue Stelle zur Anlaufstelle für Opfer von Anschlägen und Anfeindungen werden. Politisch motivierte Taten wie Stolperstein-Schändung, Bedrohung oder Körperverletzung sollen dokumentiert und aufgezeigt werden.
Da ebenfalls Kommunalpolitiker vermehrt Gewalt erfahren und es zuletzt auch großen Gegenwind wegen des Hissens einer Israel-Flagge am Moerser Rathaus gab, zeigten die Bündnis-Parteien Einigkeit darüber, dass eine Fachstelle für Demokratie dringend gebraucht werde.
CDU Moers sieht in der Fachstelle für Demokratie keine Notwendigkeit
„Diese Fachstelle brauchen wir dringend nicht“, hielt Julia Zupancic, Vorsitzende der CDU-Fraktion dagegen und führte weiter aus: „Die Dynamik gegen jegliche Form des Extremismus, die es bereits jetzt innerhalb der Gesellschaft gibt, ist ein guter Ansatz, den wir weiter fördern müssen. Wir sehen aber keine Notwendigkeit für eine solche Stelle.“
Renatus Rieger (AfD) sprach in seiner Ablehnung von einer „Stelle für die Umerziehung der Moerser Bürger“. Mit dieser Formulierung stieß er auf weitgehende Empörung im Ratssaal. Gudrun Tersteegen, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/die Grünen entgegnete: „Solche Aussagen zeigen, wie dringend wir diese Stelle brauchen.“
MOERS. Lieferfahrzeuge des Online-Handels belasten den Verkehr. Das Bündnis für Moers hofft daher auf ein neues Konzept für umweltschonende Lieferung.
Der zunehmende Lieferverkehr durch Onlinehandel entlastet einerseits den Verkehr, weil zahlreiche Einkaufsfahrten entfallen, zugleich schafft er neue Belastungen durch die allgegenwärtigen Lieferfahrzeuge. Das Bündnis für Moers erachtet daher Mikrodepots als eine moderne und effiziente Lösung, die ökologische Vorteile und Interessen von Lieferdiensten miteinander verbindet.
Mikrodepots sind innenstädtisch gelegene Standorte der Paketdienste, an die von einem außerhalb gelegenen großen Standort alle Sendungen für eine Region geliefert werden, wozu ein Lkw ausreicht. Die Zustellung an die Empfängerinnen und Empfänger erfolgt dann mit hochmodernen Lastenrädern und kleinen Elektro-Zustellfahrzeugen lokal emissionsfrei.
Neue Jobs auch für Menschen ohne Führerschein
Am 15. Juni besuchte eine Moerser Delegation aus Harald Hüskes (SPD), Christian Hommel (Grüne), Carsten Born (PARTEI), Karin Pohl (Linke) und Thomas Schulze (Grafschafter) ein Mikrodepot in Düsseldorf und gewann viele Informationen. „Interessant ist, dass die Lastenräder so viele Pakete pro Tag ausliefern können wie 1 bis 1,5 der üblichen Dieseltransporter“, stellt Harald Hüskes fest. „Da die Fahrräder ohne Führerschein gefahren werden können, ergeben sich Beschäftigungsmöglichkeiten auch für Menschen, die hier bisher keine Chance hatten“, ergänzt Karin Pohl.
„Die Gesamtkosten für die Paket-Dienstleister sinken trotz der Mieten für den zusätzlichen Standort. Nachhaltigkeit und Wirtschaftsinteressen gehen hier Hand in Hand“ resümiert Carsten Born als seine wichtigste Erkenntnis. „Das Ziel heißt ‚Moers liefert emissionsfrei‘, und das ist mit Mikrodepots realistisch“, betonen Christian Hommel und Thomas Schulze, „im Rahmen der zur Zeit anstehenden Moerser Innenstadtsanierung ergeben sich Möglichkeiten, die ‚letzte Meile‘ der Auslieferung neu zu denken und in die Stadtplanung und -entwicklung jetzt frühzeitig mit einzubeziehen.“
Der Expresslieferdienst Flink hat Standort in Moers eröffnet
Für dieses Ziel führen die Parteien zunächst weitere Gespräche mit den Paketdienstleistern über mögliche Standorte und Notwendigkeiten. Wichtig ist dabei, nicht einzelne, sondern möglichst viele Paketdienstleister ins Boot zu holen. Auf Basis dieser Gespräche wird ein konkreter Antrag für den Standort eines Mikrodepots in den Rat eingebracht werden.
MOERS/KAMP-LINTFORT/NEUKIRCHEN-VLUYN. In Moers wird zum EM-Spiel die Regenbogenfahne gehisst. Sie hängt bereits am Rathaus. In Neukirchen-Vluyn zeigt der Bürgermeister ebenso Flagge.
Vor dem Europameisterschaftsspiel Deutschland gegen Ungarn am Mittwochabend bekommt die UEFA mächtig Gegenwind. Nachdem diese mitgeteilt hatte, dass das Münchner Stadion nicht in Regenbogenfarben als Zeichen für Toleranz und Gleichstellung beleuchtet werden darf, wird es aus Protest landauf, landab bunt.
So hat der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link mitgeteilt, dass sowohl die Schauinsland-Arena als auch der Stadtwerketurm zum Spiel bunt angestrahlt werden sollen. In Neukirchen-Vluyn hat Bürgermeister Ralf Köpke am Mittwochnachmittag angekündigt, die Regenbogenfahne mit in den Rat zu nehmen und sich über Demokratie und Toleranz zu äußern.
Fraktionen wollen Regenbogenfahne hissen lassen
In Kamp-Lintfort sei seines Wissens keine Aktion rund um das Hissen der Regenbogenfahne geplant, heißt es mittags aus dem Büro des Beigeordneten Christoph Müllmann.
Dafür sollten aber später vor dem Moerser Rathaus Regenbogenfarben wehen. Vorab hatte das Bündnis (SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Grafschafter, Die Partei, Linke) sich dazu geäußert. „Aus aktuellem Anlass würde es die Kooperation sehr begrüßen, wenn die Stadt Moers am heutigen Tag während des EM-Fußballspiels Deutschland gegen Ungarn die Regenbogenflagge hissen würde“, heißt es in einer Mail des Bündnisses (SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Grafschafter, Die Partei, Linke).
Und weiter heißt es: „Zahlreiche deutsche Städte zeigen heute die Regenbogenfahne, um ein Zeichen gegen Homophobie, Transphobie und Diskriminierung zu setzen. Wir als Kooperation sind der Meinung, dass die Stadt Moers selbstverständlich Teil dieser Öffentlichkeit sein muss und ihre Unterstützung für sexuelle Vielfalt in Europa und der Welt deutlich demonstrieren muss.“
Eine Regenbogenfahne ist vorhanden
Bürgermeister Christoph Fleischhauer, der persönlich von der Symbolik überzeugt war, ließ im Hauptausschuss am Mittwoch zwar nicht offiziell abstimmen, er fing aber ein Stimmungsbild ein. „Fußball und Sportvereine in Moers wollen, dass wir dieses Signal setzen. Daher ist eine kommunale Befassung gegeben“, sagte Grünen-Fraktionschef Christopher Schmidtke. Die CDU-Fraktionsvorsitzende Julia Zupancic äußerte sich ähnlich: „Es ist ein wichtiges Zeichen, das wir genau heute setzen müssen, und absolut richtig, es schnell umzusetzen.“
Alle Fraktionen außer der AfD sprachen sich im Zuge der Meinungsabfrage am Ende dafür aus, nach dem Ausschuss die Regenbogenflagge zu hissen. Kurze Zeit später hing sie vor dem Rathaus.
Das Bündnis der fünf Kooperationsfraktionen möchte darüber hinaus bewirken, dass die Regenbogenfahne stets am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie, und zum Christopher Street Day am 28. Juni gehisst wird, „bis die Diskriminierung von Homosexuellen und Transgender beseitigt ist“, wie es in dem Antrag heißt.
MOERS. Das Bündnis für Moers fordert eine Fachstelle für Demokratie. Die Verwaltung ist anderer Meinung. Eine Entscheidung fällt kommende Woche.
Das Bündnis für Moers möchte in der Verwaltung eine Fachstelle für Demokratie schaffen. Die Verwaltung sieht diese Aufgabe in den Fachbereichen gut abgedeckt und lehnt die zusätzliche Stelle ab. Eine Entscheidung sollte im Ausschuss für Personal und Digitalisierung am Mittwoch fallen, wurde aber vertagt. Was bisher geschah:
Der Antrag
Im Februar hatte das Bündnis für Moers die Stelle beantragt. Im Bündnis sind SPD, Grüne, Grafschafter, Linke und die Partei zusammengeschlossen, zusammen haben sie die Mehrheit im Rat. In dem Antrag heißt es unter anderem: „Die Fachstelle soll das städtische Handeln für Demokratie und gegen Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus sowie religiösen und politischen Extremismus und weitere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit koordinieren und sämtliche demokratischen Kräfte in Moers und deren Initiativen bündeln und stärken“.
Die Reaktion
Dezernent Claus Arndt sagte am Mittwoch im Ausschuss: „Wir haben uns im Haus umgehört und vieles schon selbst im Blick gehabt: Vieles ist im Haus bereits vorhanden, wir sehen uns hier gut aufgestellt.“ Ebenso habe man sich in anderen Kommunen umgehört und „eine große Bandbreite“ an Möglichkeiten festgestellt. Sollte die Politik die Stelle aber beschließen, werde man das Thema „mit voller Kraft“ verfolgen. Die Verwaltung legt dabei eine Stelle in der Entgeltgruppe 11 im öffentlichen Dienst zugrunde und beziffert die jährlichen Kosten auf rund 106.000 Euro.
Die Diskussion
Christopher Schmidtke (Grüne): „Die Stelle ist wichtig, wir dachten, auch die Verwaltung hätte die Bedeutung erkannt. Warum gibt es in der Vorlage eine so ablehnende Haltung? Es ist unsere Aufgabe, die Demokratie zu stärken und zu schützen.“ Lukas Klaffki (CDU): „Wir können dem Antrag nur folgen, wenn wir uns darin gegen jeglichen Extremismus aussprechen.“ Hajo Schneider (SPD): „Wir haben in dieser Stadt ein Problem mit Demokratiefeinden, laut Innenminister Seehofer steht der Feind rechts.“ Gerd Hackstein (CDU): „Seehofer weist auch auf Gefahren von links hin.“
Dr. Bernhard Schmidt, Vorsitzender des Vereins „Erinnern für die Zukunft“, sagte zur NRZ: „Vom Kinder- und Jugendbüro bis hin zur Erwachsenenbildung gibt es in der Verwaltung hervorragende Mitarbeiter*innen, die seit Jahren Demokratie und Erziehung zur Toleranz engagiert hochhalten. Ihnen und allen anderen wünsche ich eine Fachstelle, die als Seismograf und Ansprechstelle agieren kann und entsprechende Bemühungen in der Verwaltung mit der Moerser Zivilgesellschaft koordiniert. Von der NS-Dokumentationsstelle und den neun engagierten Vereinen im Alten Landratsamt aus freue ich mich auf die Zusammenarbeit.“
Der Vorschlag
Das Bündnis legte zur Sitzung einen Beschlussvorschlag vor. Demnach soll die Fachstelle für Demokratie zunächst mit einer Befristung von einem Jahr ausgeschrieben werden und als Stabsstelle eingerichtet werden. Tariflich soll sie in der Entgeltgruppe 12 oder 13 angesiedelt werden, also höher als von der Stadt vorgeschlagen. Weil es noch Beratungsbedarf gibt, gab es im Ausschuss keine Entscheidung. Sie soll am kommenden Mittwoch, 23. Juni im Hauptausschuss fallen. Die Sitzung beginnt um 16 Uhr.
Moers Ein Planungsbüro soll eine Biodiversitätsstrategie erstellen. Es geht darum, mehr einheimisches Grün zu pflanzen, um Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten Lebensraum zu bieten. Einige Maßnahmen sind schon auf dem Weg.
Von Josef Pogorzalek
In Moers soll es künftig mehr heimische Pflanzen und Tiere geben. Das ist das Ziel einer neuen „Biodiversitätsstrategie“. Kurz vor dem Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai haben Rat und Verwaltung die Weichen dafür gestellt. Es geht darum, Maßnahmen zu entwickeln, um das Artensterben einzudämmen und die Biodiversität – also die Artenvielfalt in der Stadt zu fördern. Ein externes Planungsbüro wird die Biodiversitätsstrategie für Moers erarbeiten und dabei die Enni einbeziehen, die für die Pflege der Grünflächen in Moers zuständig ist. Es geht um 575 Hektar städtischer Grünflächen inklusive der Friedhöfe. Für die Planung der Biodiversitätsstrategie stellt die Stadt 140.000 Euro zur Verfügung.
Politische Anträge SPD, Grüne und Grafschafter im Rat hatten die Erstellung einer Biodiversitätsstrategie bereits 2020 beantragt. Sie beklagten einen Rückgang der Populationen von Bienen, Schmetterlingen und anderer Insekten. Die Bestäubung von Obstbäumen und anderer Pflanzen sei gefährdet, ebenso „eine Vielzahl von Vogelarten sowie Amphibien und Kleinsäuger“. Die Ursachen für das Insektensterben seien Monokulturen, der Einsatz von Herbiziden und Insektiziden in der Landwirtschaft und Gärten, Überdüngung sowie fehlende Feldgehölze, Acker- und Gewässerrandstreifen. Die Antragsteller fordern den Verzicht auf Herbizide und Insektizide auf städtischen Flächen und eine „abwechslungsreiche Bepflanzung mit vorwiegend einheimischen Bäumen, Sträuchern, Stauden und einjährigen Pflanzen“, so dass über die gesamte Vegetationsperiode Pflanzen blühen.
INFO
Internationaler Tag der biologischen Vielfalt
Übereinkommen Seit 2001 wird der 22. Mai als Internationaler Tag der biologischen Vielfalt gefeiert. Er erinnert an den 22. Mai 1992, an dem der Text des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity) offiziell angenommen wurde.
Unterzeichner Zu den Unterzeichnern gehören mehr als 160 Staaten. Deutschland ist seit dem Inkrafttreten des Abkommens am 29. Dezember 1993 dabei.
Information Gleichzeitig haben die Fraktionen eine Öffentlichkeits-Kampagne angeregt, um die Moerser über die ökologische Wirkung von Pflanzen aufzuklären. Davon „könnten auch Impulse für die privaten Gärten ausgehen, um Steingärten und englischen Rasen, Koniferen und Kirschlorbeer aus dem Stadtbild zugunsten bienen- und vogelfreundlicher Pflanzen verschwinden zu lassen.
Bäume pflanzen In einem weiteren Antrag haben SPD, Grüne, Grafschafter, Die Fraktion und Linke im März gefordert, städtische Flächen auf die Möglichkeit zur Anpflanzung von Bäumen zu prüfen. Mehr als die Hälfte der Stadtfläche sei durch Häuser und Straßen belegt, damit liege Moers weit über dem Durchschnitt im Kreis. Der Waldanteil liege dagegen mit 6,8 Prozent weit unter dem Wert des Kreises.
Die Stadtverwaltung arbeitet bereits an einem Programm für die vermehrte Pflanzung von Bäumen. Die Enni kümmert sich um insgesamt 64.000 Bäume im Stadtgebiet. „Leider verlieren wir davon momentan 400 bis 500 Exemplare pro Jahr“, sagte Stefan Oppermann. Fachdienstleiter im Moerser Rathaus. „Wir pflanzen etwa 50 Bäume jährlich mit dem zurzeit verfügbaren Finanzbudget nach.“ Ziel sei es zukünftig 200 Bäume pro Jahr zu pflanzen; dafür muss allerdings mehr Geld zur Verfügung gestellt werden. Dabei sollen vor dem Hintergrund des Klimawandels vor allem Baumarten gewählt werden, die Hitze und Trockenheit überstehen.
Grünflächen In Abstimmung mit der Enni soll die Pflege der Grünflächen umgestellt werden. „Die Enni soll beispielsweise einige Rasenflächen weniger mähen, sodass sich Wiesenareale entwickeln können. Zum anderen sollen neue Räume für heimische Pflanzen und Tierarten entstehen: Bäume werden gepflanzt, Blumenwiesen angelegt und Totholz liegengelassen“, teilte die Stadt mit.
Blumenwiese An der Germanenstraße in Asberg entsteht eine 5000 Quadratmeter große Blumenwiese. Außerdem werde noch in diesem Jahr eine eine neue naturnahe Wiese im Freizeitpark angelegt, die Bereich zwischen Streichelzoo und Schlosspark mit dem Ufer des Moersbachs verbinde.
Bürgerbeteiligung Die Stadt hofft, durch das Vorbild bei der Neu- und Umgestaltung vieler Bereiche, Moerserinnen und Moerser zu motivieren. Schon im eigenen Vorgarten könne jeder Einzelne seinen Beitrag leisten, zum Beispiel durch mehr einheimische Pflanzen und weniger Schotter. Wer sich für Natur und Umwelt interessiere, finde bei der Volkshochschule passende Angebote. Zudem hat die VHS einen Bio-Garten, in dem sich Gärtnerinnen und Gärtner um die Bepflanzung, Pflege und Ernte kümmern.
Gemeinsam gegen Vorurteile und Diskriminierung: Vertreterinnen und Vertreter von Rat und Verwaltung haben am Montag, 17. Mai, vor dem Rathaus in Moers die Regenbogenflagge gehisst. Anlass war der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie. Vertreterinnen und Vertreter der antragstellenden Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Grafschafter, Die FRAKTION und Die LINKE. LISTE sowie der CDU-Fraktionen waren an dem Tag vor Ort. „Es ist wichtig, dass wir als weltoffene Stadt an diesem Tag wortwörtlich Flagge zeigen und allen Menschen mit gleicher Unvoreingenommenheit begegnen“, erklärte Bürgermeister Christoph Fleischhauer. Bereits in der Europawoche Anfang Mai hat die Stadt Moers die European Rainbow Flag gemeinsam mit ihrer italienischen Partnerstadt Sant’Anna di Stazzema gehisst. Bei der kurzen Zusammenkunft am Montag vor dem Rathaus hat auch Maximilian Marek von SLaM and Friends Moers e.V. (Schwule, Lesben und Freunde aus Moers) teilgenommen. „Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, wie schwierig das Leben gerade für junge Leute aus unserem Kreis sein kann. Deshalb freue ich mich, dass heute zum ersten Mal am 17. Mai die Regenbogenflagge vor dem Rathaus hängt.“
Moers Die Linken fordern eine tägliche Veröffentlichung der Zahlen aus den einzelnen Ortsteilen. Dies sei aber weder möglich noch mache es Sinn, sagt die Stadtverwaltung. Sie hat Infektionsschwerpunkte in Repelen und Meerbeck ausgemacht.
Spätestens seit in Köln mobile Impfteams in den von Corona besonders betroffenen Stadtteil Chorweiler entsendet wurden, ist das Thema „Stadtteilinzidenz“ in aller Munde. In Moers macht sich die Fraktion der Linken dafür stark, die Inzidenzzahlen für die Stadt- beziehungsweise Ortsteile im Internet zu veröffentlichen. „Die Moerser haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie es in ihrer Stadt aussieht“, sagte am Mittwoch die Fraktionsvorsitzende Karin Pohl.
Bürgermeister Christoph Fleischhauer hat sich gegenüber den Fraktionen gegen eine solche Veröffentlichung geäußert. Sie würde lediglich Verwirrung und Verunsicherung stiften, zumal sich aus den Zahlen keine Handlungsmöglichkeit für die Stadt Moers ergäbe. Denn: Egal, wie die Zahlen in den einzelnen Moerser Stadtteilen aussehen mögen: Maßnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie kann allein der Kreis ergreifen. Aktuelle Zahlen zu den Stadtteil-Inzidenzen könne ebenfalls nur der Kreis liefern, sagte Stadtsprecher Thorsten Schröder. „Wir bekommen diese Daten in Form der Quarantäne-Nachverfolgung. Sie sind dann mindestens drei bis vier Tage alt, oft sogar zehn oder 14 Tage.“ Der Kreis verzichtet aber auf die Veröffentlichung von Inzidenzwerten für Ortsteile. „Aufgrund der Kleinteiligkeit solcher Räume ist eine Erfassung auch weder sinnvoll noch wirklich aussagekräftig“, antwortete Landrat Ingo Brohl auf eine Anfrage der Kreis-Linken.
INFO
Berechnung der Wochen-Inzidenz
Sieben-Tage-Inzidenz Sie gibt die Zahl der neuen Infektionen innerhalb der vergangenen Woche an, hochgerechnet auf 100.000 Menschen. Zur Berechnung der Neuinfektionen zieht man von der aktuellen Gesamtzahl der Fälle die Gesamtzahl der Fälle sieben Tag zuvor ab. Das Ergebnis wird durch die Zahl der Einwohner geteilt und dann mit 100.000 multipliziert.
Beispiel Gesamtzahl in Moers am 5. Mai: 4190. Gesamtzahl am 28. April: 4047. Differenz: 143. Dividiert durch 104.000 gleich 0,001375, mal 100.000 gleich 137,5.
Der Moerser Dezernent Claus Arndt teilt Brohls Auffassung. „Die Moerser Ortsteile sind zu klein und es leben dort zu wenige Menschen, um daraus irgend etwas abzuleiten“, sagte er am Mittwoch. „In der täglichen Aktualität macht das erst recht keinen Sinn.“ Zum Vergleich: In Köln-Chorweiler leben allein über 80.000 Menschen, in ganz Moers sind es 104.000.
Was den Gesamtverlauf der Pandemie angeht, versucht die Stadt dennoch, sich ein Bild über die Infektionsschwerpunkte in Moers zu machen. Die Daten deuten auf Rheinkamp/Repelen und Meerbeck, sagte Arndt. „Sie bestätigen, was man sich sowieso denken konnte.“ Denn seit Anfang der Pandemie zeichne sich ab und sei mittlerweile wissenschaftlich bestätigt, dass das soziale Umfeld der Menschen, ihre Wohn- und Arbeitssituation, ihr Bildungsniveau, im Zusammenhang mit der Häufigkeit von Infektionen stehe. Die Stadt Moers hat Aufklärungsvideos in verschiedenen Sprachen produziert, die in den Sozialen Medien verbreitet werden. Und sie hat das Gespräch mit dem Moscheeverein gesucht. Arndt warnte davor, das Problem auf einen Migrationshintergrund von Menschen zu reduzieren. „Es gibt genug Deutsche, die sich nicht an Regeln halten.“
Die Kooperationspartner der Linken im Rat ziehen bei der Forderung nach Veröffentlichung von Stadtteil-Inzidenzen nicht mit. Die nackten Zahlen könnten Vorurteile wecken und politisch ausgeschlachtet werden, sagte Gudrun Tersteegen (Grüne). Sie wünschte sich aber eine tägliche Veröffentlichung der Inzidenz für Gesamt-Moers als Anhaltspunkt für die Bürger der größten Stadt des Kreises. Ähnlich äußerte sich Atilla Cikoglu (SPD). „Diese Zahlen sind für uns nicht so wichtig. Die Verwaltung hat ein gutes Gefühl dafür, wo in Moers die Probleme liegen. Das reicht uns.“
MOERS. Automaten für Hygieneartikel an Schulen: Das fordert das Bündnis für Moers. In einer anderen NRW-Stadt gibt es bereits einen Beschluss.
Das Bündnis für Moers (Grüne, SPD, Grafschafter, Linke, die Partei) setzt sich dafür ein, auf den Damentoiletten der weiterführenden Schulen in Moers Automaten für Hygieneartikel aufzustellen. Das geht aus einem Antrag im Schulausschuss hervor.
Darin heißt es: „Ebenso wie Toilettenpapier, Seife und Desinfektionsmittel zählen Menstruationsartikel zu Hygieneartikeln, für deren Anschaffung die Stadt als Schulträger zuständig ist.“ Der Antrag soll nach Rücksprache mit Schulleitungen, Schülervertreterinnen und -vertretern umgesetzt werden.
Nach Informationen des Bündnisses hat die Stadt Hamm als erste Kommune in Nordrhein-Westfalen im vergangenen März einen entsprechenden Beschluss gefasst. Das Bündnis für Moers hat die Mehrheit im Rat der Stadt.
Moers Der Atem der fünf Fraktionen – SPD, Grüne, Die Grafschafter, „Die Linke Liste“ und die „Die Fraktion“ – weht in der Kooperationsvereinbarung, der oft ein gemeinsamer ist, zum Beispiel bei der Mobilitätswende oder der Stärkung der Demokratie.
Von Peter Gottschlich
„Die Fraktion“ konnte sich bei der Kooperationsvereinbarung durchsetzen, zumindest sprachlich. Die Fraktion der Satirepartei „Die Partei“ setzte sich für Formulierungen, die „auch von unseren Sachkundigen Bürgern verstanden werden“, wie Fraktionsvorsitzender Carsten Born sagt. „Wenn sie sie nicht verstehen, wer soll sie dann verstehen?“ Diese Kooperationsvereinbarung wurde von allen fünf Partner als dynamisch angesehen, da sich Entwicklungen nicht prognostizieren lassen, vor allem nicht im Zeitalter der Pandemie, die in Kooperationsvereinbarung nur einmal genannt wird, als es um die Mittel für den Etat geht, die von Zuweisungen von Bund und Land abhängen.
Nur dieser Haushaltsentwurf ist einmal jährlich gemeinsam von SPD, Grünen, Die Grafschafter, „Die Linke Liste“ und die „Die Fraktion“ zu beschließen, ist aus der Kooperationsvereinbarung „Perspektive 2025 - Gemeinsam für ein soziales und ökologisches Moers“ zu lesen. Ansonsten bekunden die fünf Fraktionen „den Willen, Entscheidungen im Stadtrat gemeinsam zu treffen“, verpflichten sich allerdings nicht dazu. Sie behalten sich das Recht vor, alleine Anträge zu stellen, auch wenn das nicht der Regelfall werden soll. „Falls möglich, stellen die Kooperationspartner ihre Anträge gemeinsam“, heißt es in der Vereinbarung. „Bei Anträgen, die nicht von allen Fraktionspartnern gestellt werden, ist im Vorfeld Einvernehmen darüber herzustellen.“ Die fünf Kooperationspartner verfolgen „gemeinsam soziale und ökologische Ziele“ heißt es in der Kooperationsvereinbarung „Perspektive 2025 – Gemeinsam für ein soziales und ökologische Moers“, die am dritten Freitag im April 2021 im Moerser Rathaus unterzeichnet wurde. Das Fünferbündnis fordert darin von Bund und Land, das Konnexitätsprinzip umzusetzen, sprich die Einnahmenmöglichkeiten der Kommunen zu verbessern, wenn sie von Bund und Land neue Aufgaben übertragen bekommen. Es setzt sich außerdem für eine Altschuldenregelung ein, damit Kommunen „ihre eigenständige Handlungsfähigkeit zurückgewinnen“ können.
RP-Serie: Der neue Moerser Stadtrat
Darum geht’s Seit der Kommunalwahl im September 2020 sind die Karten im Moerser Stadtrat neu gemischt. Die Mehrheitsverhältnisse haben sich verschoben, es gibt jetzt acht Fraktionen und ein Einzelratsmitglied.
Auch die Corona-Pandemie beeinflusst die Arbeit des Gremiums. Ein knappes halbes Jahr nach Arbeitsantritt stellen wir die neuen und alten politischen Zusammenschlüsse in der kommunalen Volksvertretung vor.
Hier ist in der Kooperationsvereinbarung ein gemeinsamer Atem zu spüren, wie an vielen weiteren Stellen, zum Beispiel bei einer Verkehrswende, die ökologisch und sozial sein soll. Das Gleiche gilt für eine Fachstelle Demokratie, die einzurichten ist. Diese soll die „demokratischen Kräfte in Moers bündeln, weiter vernetzen und stärken“, zum Beispiel durch Projekte zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts oder gegen Extremismus.
Auch liegt allen fünf Partnern nahe, sozial geförderte und barrierefreie Wohnungen zu errichten, wie der bezahlbare Wohnraum gleichzeitig ein besonderes Anliegen der Linken ist. „Bei Neubauten streben wir eine stadtweite Quote von 25 bis 40 Prozent für sozialen und barrierefreien Wohnungsbau an“, lautet die Forderung in der Vereinbarung, die den Markt für neue Immobilien verändern könnte. Gleichzeitig will das Fünferbündnis städtische Grundstücke zukünftig nicht mehr verkaufen, sondern in „Erbpacht bei gesenkten Zinssätzen“ vergeben.
Diese Forderungen dürften bis zum Herbst 2025, wenn das nächste kommunale Parlament neu gewählt wird, für viel Diskussionsstoff sorgen, wie die Forderung, an einem „Modellprojekt Cannabis-Freigabe“ teilzunehmen. In diesem Modellprojekt solle überprüft werden, ob „mit einer kontrollierten Abgabe von Cannabis unter Einhaltung des Jugend- und Verbraucherschutzes ein risikoärmerer Konsum gefördert werden kann“. Dieses Projekt solle wissenschaftlich begleitet werden. Andere Forderungen in der Kooperationsvereinbarung sind Konsens bei allen demokratischen Fraktionen im Rat, zum Beispiel die Digitalisierung der Schulen und aller Ebenen, der Ausbau von regenerativen Energien oder die Verbesserung der Infrastruktur für den Radverkehr.
Die Fraktionsvorsitzenden des Fünferbündnisses wollen sich in den Sitzungsphasen einmal wöchentlich treffen, zurzeit per Videokonferenz.
Sollten in den Fachausschusssitzungen die Meinungen der fünf Fraktionen nicht einheitlich sein, findet vor der Hauptausschusssitzung eine Perspektivsitzung statt. Zu dieser entsenden die SPD drei Personen, die Grünen zwei sowie die drei anderen Fraktionen jeweils eine Person, zurzeit online. Je nach Bedarf findet mindestens einmal im Jahr eine gemeinsame Strategiesitzung statt. Die Fraktionen des Fünferbündnisses haben zusammen 31 von 54 Sitzen im Rat.
MOERS. Innenstadt entwickeln, aus der Corona-Krise herauskommen und Modellprojekt Cannabis-Freigabe: Neues Bündnis in Moers hat sich viel vorgenommen.
Gemeinsame Sache machen sie in Moers zwar schon seit fast einem halben Jahr, aber jetzt haben SPD, Grüne, Grafschafter, Linke und die Partei auch eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Darin sind Ziele formuliert, wie sich die Stadt in den kommenden Jahren entwickeln soll.
Zum neuen Bündnis für Moers war es nach der Kommunalwahl 2020 gekommen. Zusammen kommen die Parteien und die Wählergemeinschaft auf 31 Sitze im Rat und haben bei insgesamt 54 Sitzen eine stabile Mehrheit. Auf die SPD entfallen 16 Sitze, auf die Grünen 9, und Grafschafter, Linke und die Partei sind mit jeweils zwei Sitzen dabei.
Ein Bündnis für Moers mit drei alten Bekannten
Die CDU ist mit 17 Sitzen als stärkste Ratsfraktion in der Opposition. Drei der neuen Partner, SPD, Grüne und Grafschafter, bildeten bereits in der vergangenen Wahlperiode ein Bündnis für Moers, das ebenfalls die Mehrheit im Moerser Rat hatte. Die am Freitag im Ratssaal unterzeichnete Vereinbarung trägt den Titel „Gemeinsam für ein soziales und ökologisches Moers“. Darin sind einige Themen genannt, die schon eine ganze Weile auf der Agenda stehen, wie zum Beispiel das Weiße Haus am Kastell.
Seit 2018 gibt es den Plan, dort eine zusätzliche Spielstätte fürs Schlosstheater einzurichten, doch getan hat sich bisher nichts. „Dem Schlosstheater fehlen unter anderem ein Lager und eine Werkstatt. Wir werden wegen der Finanzierung des Umbaus am Weißen Haus noch einmal ans Land herantreten, vielleicht gibt es auch europäische Hilfsmittel“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Gudrun Tersteegen am Freitag.
Bis zu 40 Prozent sozialer Wohnungsbau
Für Karin Pohl, die Fraktionsvorsitzende der Linken, ist der soziale Wohnungsbau besonders wichtig: „Bei Neubauten streben wir eine stadtweite Quote von 25 bis 40 Prozent für sozialen und barrierefreien Wohnungsbau an.“ Die Innenstadt spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für das neue Bündnis. Hier steht ab 2023 eine umfassende Kanalsanierung an.
Dagegen kann die SPD ihre Pläne für ein Gewerbegebiet in Kohlenhuck vorerst nicht weiterverfolgen. „Es wird in den kommenden fünf Jahren keinen Beschluss zur Bebauung geben, wir wollen es bei den landwirtschaftlichen Flächen belassen“, sagte Christopher Schmidtke, ebenfalls Fraktionsvorsitzender der Grünen.
NRZ-KOMMENTAR Matthias Alfringhaus
Eine interessante politische Mischung in Moers
Windräder und Photovoltaik-Anlagen können sich die neuen Bündnis-Partner dagegen dort vorstellen. Der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Harald Hüskes gab am Freitag zu: Wir haben uns schwer getan mit dem Kompromiss.“
Vom Bündnispartner Die Partei kommt der Vorschlag, sich für ein „Modellprojekt Cannabis-Freigabe zur Erstellung einer Studie“ zu bewerben.
MOERS Ein halbes Jahr nach der Kommunalwahl haben SPD, Grüne, Grafschafter, Linke und „Die Fraktion“ einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Warum das Bündnis bundweit einzigartig ist.
Von Peter Gottschlich
„Die Kooperation ist keine Liebesheirat“, sagte am Freitagmittag Gudrun Tersteegen. „Sie ist eine Zweckgemeinschaft, um gute und vernünftige Sachen nach vorne zu bringen.“ Die Vorsitzende der Moerser Grünen gehörte zu den acht Personen, die am Freitag im Rathaus die Kooperationsvereinbarung „Perspektive 2025 – Gemeinsam für ein soziales und ökologisches Moers“ unterschrieben haben. Weitere Unterzeichner waren Harald Hüskes und Atilla Cikoglu für die SPD, Christopher Schmidtke für die Grünen, Karin Pohl und Friedhelm Fischer für die Linken, Claus Peter Küster für die Grafschafter sowie Carsten Born für die Fraktion „Die Fraktion“.
Kurz nach der Kommunalwahl am 13. September 2020 begannen die ersten Gespräche. Zunächst tauschten sich SPD und Grüne miteinander aus, die schon in der Wahlperiode von 2014 bis 2020 in einem Bündnis zusammengearbeitet hatten und bei dem die Grafschafter der dritte Partner waren. Ende Februar waren die Verhandlungen zum Fünferbündnis weitgehend abgeschlossen. „Im März ging es nur noch um Feinheiten“, sagte Atilla Cikoglu am Freitag.
INFO
Bundesweite Premiere für „Die Fraktion“
Partei „Die Partei“ ist eine Partei, die ebenso wie ihre Fraktion im Moerer Stadtrat –„Die Fraktion“ – einen satirischen Ansatz hat. Deshalb ist „Die Partei“ deutschlandweit bislang nirgendwo an einem Regierungsbündnis beteiligt, weder in Kommune und Kreis noch in Land oder Bund. Die einzige Ausnahme ist seit Freitagvormittag Moers.
Fraktion „Unsere Mitglieder waren einstimmig dafür“, sagt Fraktionsvorsitzender Carsten Born. „Ich bin gespannt, wie sich ,Die Partei’ und „Die Fraktion’ in den nächsten fünf Jahren entwickeln. Bundesweit ist der Flügel der Fundis stärker als der Flügel der Realos, anders als in Moers.“
Dass es bei den Verhandlungen knirschte, legt die Verhandlungszeit von einem halben Jahr nahe, lässt sich aber letztlich nur vermuten. Bei der Vertragsunterzeichnung betonten alle Beteiligten, es habe nur wenige Verhandlungstage gegeben. Wie Claus Peter Küster sagte, hätten an diesen Tagen die Videokonferenzen aber teilweise fünf bis sechs Stunde gedauert. Zwischen den Verhandlungstagen sei immer wieder Rücksprache mit den Mitgliedern gehalten worden, erläuterte der Fraktionsvorsitzende der Grafschafter. Am Ende hätten alle Mitglieder abgestimmt, ob die Vereinbarung unterzeichnet werden soll.
So dauerte es sechs Monate, bis die sechs Seiten des Kooperationsvertrags ausformuliert waren. In dieser Zeit wuchsen gleichzeitig Freundschaften zwischen den Ratsfrauen und Ratsherren, die sich im Fünferbündnis untereinander duzen. „Wir verstehen uns nicht nur politisch gut, sondern auch persönlich“, beschrieb Claus Peter Küster die Atmosphäre. Ohne einen guten persönlichen Draht zu haben, hätte das neue Bündnis möglicherweise nicht seine erste politische Klippe umschiffen können. Zu Beginn war das Gewerbegebiet Kohlenhuck, das westlich der Autobahnabfahrt Asdonkshof an der A 57 nahe der Stadtgrenze von Moers, Kamp-Lintfort und Rheinberg entstehen könnte, ein strittiger Punkt. Die SPD wollte es erschließen, die Grünen nicht, die sich durchsetzen. „Wir haben uns damit sehr schwer getan, die Pläne nicht weiter zu verfolgen“, sagte Harald Hüskes. Alle Fraktionen finden sich mit ihren Forderungen in der Vereinbarung wieder, die SPD unter anderem mit der innovativen Seniorenarbeit, die Grünen mit dem Gewerbegebiet Schacht 3 in Kapellen, die Grafschafter mit stärkerer Bürgerbeteiligung, die Linke mit sozialem und barrierefreiem Wohnungsbau oder „Die Fraktion“ mit einer flächendeckenden Digitalisierung der Schulen. Dazu stehen in der Kooperationsvereinbarung Positionen, die alle fünf Fraktionen repräsentieren, zum Beispiel eine strategische Sozialplanung oder eine ökologische und soziale Verkehrswende.
Das Fünferbündnis hat mit 31 von 54 Ratsfrauen und Ratsherren eine Mehrheit.
Moers Die Fraktionsvorsitzenden Karin Pohl und Friedhelm Fischer sowie Geschäftsführer Sascha H. Wagner haben der Fraktion einen Neustart verschafft.
Von Peter Gottschlich
Nur noch Asche im sprichwörtlichen Sinn ist von der Fraktion „Die Linke“ der vergangenen Wahlperiode übrig geblieben. Wir erinnern uns: Nach internen Querelen gründeten Heiner Napp und Brigitte Hübel mit Feuer und Flamme eine eigene Fraktion, die sich „Pro Kultur“ nannte. Gabriele Kaenders, die übrig blieb, nahm das letzte linke Feuer mit, um mit dem Liberalen Dino Maas, der auch fraktionslos geworden war, eine neue Fraktion zu bilden. Und als Kaenders, die sich immer vehement für Benachteiligte eingesetzt hatte, im Kommunalwahlkampf ihren Zweitwohnsitz Berlin zum Erstwohnsitz erhob, erlosch auch dieses Feuer. Es blieb die Asche, aus der die „Die Linke Liste Moers“ bei der Kommunalwahl im September vergangenen Jahres wie Phönix aus der Asche wieder auferstand.
„Die Ausgangslage war desaströs“, sagt Karin Pohl. „Wir haben trotzdem zwei Mandate erreicht und sind Fraktion geworden. Damit hatten wir nicht gerechnet.“ Die gelernte Industriekauffrau wurde als Spitzenkandidatin Ratsfrau und Fraktionsvorsitzende, Friedhelm Fischer Ratsherr und stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Außerdem gewannen sie acht Sachkundige Bürger sowie Sascha H. Wagner als Fraktionsgeschäftsführer hinzu. Der 40 Jahre alte Dinslakener war von 2012 bis 2020 Landesgeschäftsführer der Partei „Die Linke“, musste das Amt aber aufgeben, weil die Amtszeit nach der Linken-Parteisatzung begrenzt ist. Außerdem ist er seit 2014 Vorsitzender der Linken-Kreistagsfraktion, der Karin Pohl ebenfalls seit 2014 angehört und über die sie sich kennen.
„Ich kannte die Fraktionsarbeit im Kreis Wesel“, berichtet die Rentnerin, die zuletzt als freigestellte Betriebsrätin eines Tochterunternehmens des Energiekonzern Eon auch Behindertenvertreterin war. „Ich wusste von der Fraktionsarbeit in der Stadt Moers, die eine ganz andere ist. Es war nicht einfach, sich in die Strukturen einzuarbeiten, zumal Friedhelm Fischer und ich als Neulinge keine Erfahrung auf dieser Ebene hatten. Zum Glück konnten wir Sascha H. Wagner gewinnen. Er ist eine wirklich engagierte Person, die firm ist und mit Herzblut dabei. Hoffentlich bleibt er uns im Kreis erhalten, auch wenn er im Berliner Bundestag gebraucht wird. Er ist Kandidat für den Wahlkreis Oberhausen und Dinslaken.“
Die neue Fraktion der Linken im Moerser Stadtrat gehört dem Mehrheitsbündnis an, das sie mit SPD, Grüne, Grafschaftern und „Die Fraktiom“ bilden und das in Kürze auch offiziell besiegelt werden soll. Sie meldet sich regelmäßig zu Themen zu Wort, immer mit einem eigenen Akzent, zum Beispiel wenn es um die trägerunabhängige Pflegeberatung geht, die sie nicht in Wesel zentralisiert haben will, weil dann das Angebot in Moers wegfallen würde, das leicht zu erreichen ist. Oder sie schlägt vor, der Gastronomie und dem Einzelhandel vor Ort zu helfen, indem Sparkasse oder Volksbank die Tilgung von Firmenkrediten befristet auszusetzen. Auch Großvermieter sollten Mietforderungen aussetzen, heißt es.
Die Linke Liste will alle Gruppen in die Moerser Stadtgesellschaft integrieren, sozial Benachteiligte und Menschen mit Beeinträchtigen genauso wie Familien mit Kindern und Senioren. „Wir fordern gebührenfreie Kindergartenplätze“, sagt Karin Pohl. „Wir wollen Bildung für alle, um soziale Ungleichheit zu verhindern. Wir wollen mehr sozialen Wohnungsbau, mehr Grünstreifen für ein besseres Stadtklima und ein durchgängiges Rad- und Fußwegenetz.“ Friedhelm Fischer, Sascha H. Wagner und Karin Pohl treffen sich jeden Mittwoch zu einer Konferenz, um sich online über die Arbeit der Fraktion auszutauschen. Außerdem kommen sie jeden Dienstagabend mit den Sachkundigen Bürgern online zu einer Sitzung zusammen, um Aktuelles und die Sitzungen der Woche zu besprechen. „Alle sind sehr engagiert“, berichtet Pohl über die Atmosphäre. „Sie sind Freunde, auch wenn sie manchmal kontrovers diskutieren.“
Neben dem Tagesgeschäft verliert „Die Linke Liste“ nicht ihre Grundsätze aus dem Auge: soziale Gerechtigkeit, Antifaschismus und Integration von Benachteiligten. So benannte sie im Januar 2021 ihren Besprechungsraum im Rathaus nach Rosemarie Stiffel. Die Kommunistin und Gewerkschafterin aus Gelsenkirchen ließ sich mit ihrem Mann Karl Stiffel nach dem Zweiten Weltkrieg am linken Niederrhein nieder. Sie gründeten die „Initiativgruppe zur Rehabilitation von Opfern des Kalten Krieges“, waren in der DKP aktiv, deren Kreisvorsitzende Rosemarie Stiffel war.
„Die Linke Liste“ fordert, den Begriff der Grafenstadt mit Leben zu füllen. Kultur und Musik, Theater und Sport gehören für sie genauso dazu wie viel Grün. „Moers muss ein eigenes Profil haben, unverwechselbar sein“, sagt Karin Pohl. „Moers darf nicht eine Stadt sein, die mit anderen Städten austauschbar ist. Dafür wollen wir werben und gerne auch neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter gewinnen, die herzlich willkommen sind.“
Kontakt Das Fraktionsbüro „Die Linke Liste“ liegt im Rathaus, Raum 3.066, Telefon 02841 201-117, E-Mail fraktion@linkeliste-moers.de. Internet: www.linkeliste-moers.de.
Moers Die Linke Liste sagt „Ja“ zur Kooperationsvereinbarung mit SPD, Grünen, Grafschaftern und die Partei im Moerser Stadtrat. Inhaltlich will die Fraktion im politischen Zusammenschluss deutliche Marken setzen.
Bei einem Mitgliederentscheid zur Frage der Kooperationsvereinbarung mit SPD, Grünen, Grafschaftern und die Partei im Moerser Stadtrat haben sich die stimmberechtigten Mitglieder der Linken Liste am Montag einstimmig für eine Zusammenarbeit ausgesprochen.Das Prozedere des Mitgliederentscheids sei das übliche Vorgehen, in diesem Fall aber eher eine Formalie gewesen, sagt Fraktionsgeschäftsführer Sascha H. Wagner. Mit der Entscheidung sei aus seiner Sicht nun der Weg für ein Fünferbündnis in der Grafenstadt frei. Noch in dieser Woche soll von den beteiligten Fraktionen eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet werden. Inhaltlich will die Linke Liste im politischen Zusammenschluss in Zukunft deutliche Marken setzen.
„Mit dem vorgelegten Entwurf haben wir viele für uns ganz zentrale progressive Forderungen aus unserem Wahlprogramm sehr konkret in die Kooperationsgespräche einfließen lassen können“, sagt Ratsherr Friedhelm Fischer, zugleich Sprecher des Ortsverbandes. Jetzt gelte es, die schriftliche Vereinbarung für die nächsten Jahre in konkrete Politik für die Moerser Bürger umzusetzen, so Fraktionschefin Karin Pohl. „Die Kooperationsvereinbarung hat unsere Basis überzeugt. Mit dem Arbeitsprogramm wird der Weg für einen sozial-ökologischen Wandel der größten kreisangehörigen Stadt bereitet.“ „Neben Bielefeld und Bonn, ist dies die dritte Kooperation mit Linker Beteiligung in ganz Nordrhein-Westfalen“, sagt Wagner. „Wir sind gespannt auf die Umsetzung und verbindliche Arbeitsfähigkeit eines solchen progressiven Projektes im Kreis Wesel. Das Arbeitsprogramm trägt eine deutliche Handschrift unserer Partei.“
MOERS. Eine Zusammenarbeit gibt es schon seit November, jetzt hat die Linke Liste auch für den Entwurf einer Kooperationsvereinbarung gestimmt.
Seit der Kommunalwahl 2020 haben im Rat der Stadt Moers die Fraktionen von SPD, Grünen, Grafschaftern, Linken und der Partei die Mehrheit. Wie die Linken am Montag mitteilten, gibt es für die Zusammenarbeit jetzt auch den Entwurf einer Kooperationsvereinbarung.
Der Entwurf trifft zumindest bei den Linken auf Zustimmung. Wie die Partei mitteilte, haben sich jetzt die Stimmberechtigten des Mitgliederentscheides der Linken Liste per Briefwahl zur Frage der Kooperationsvereinbarung einstimmig für eine Kooperation im Rat der Stadt Moers ausgesprochen.
„Mit dem vorgelegten Entwurf, haben wir viele für uns ganz zentrale, progressive Forderungen, aus unserem Wahlprogramm sehr konkret in die Kooperationsgespräche einfließen lassen können“, wird Friedhelm Fischer in der Mitteilung zitiert. Fischer ist Ratsmitglied und Sprecher des Ortsverbandes.
Die Fraktionsvorsitzende Karin Pohl sagt darin: „Jetzt gilt es die schriftliche Vereinbarung für die nächsten Jahre der Stadtpolitik in konkrete Politik für die Moerser Bürgerinnen und Bürger umzusetzen. Die Kooperationsvereinbarung hat unsere Basis überzeugt. Mit dem Arbeitsprogramm wird der Weg für einen sozial-ökologischen Wandel der größten kreisangehörigen Stadt bereitet.“
Um welche „progressiven Forderungen“ es sich handelt, wird hier nicht mitgeteilt. An dem Briefwahlverfahren haben zwölf Frauen und Männer teilgenommen.