Studie zeigt alarmierende Wohnarmut in Deutschland - auch in Moers

Die Linke Liste Moers

Eine aktuelle Studie des Paritätischen Gesamtverbands zeigt, dass mehr Menschen in Deutschland in Armut leben, als bisher angenommen, wenn man die Wohnkosten berücksichtigt. Wolfgang Klinger, Mitglied des Sozialausschusses der Stadt Moers und sozialpolitischer Sprecher der Linken Liste, erklärt, dass geringe Löhne, niedrige Renten und steigende Wohnkosten viele Menschen in die Armut treiben. Besonders betroffen sind junge Erwachsene (31 Prozent) und ältere Menschen ab 65 Jahren (27,1 Prozent).

17,5 Millionen Menschen (21,2 Prozent der Bevölkerung), sind von Wohnarmut betroffen. Klinger warnt: „Wohnen wird zunehmend zum Armutstreiber. Die Schere zwischen Arm und Reich geht durch die steigenden Wohnkosten immer weiter auseinander.“ Auch die Tafeln schlagen Alarm, da sie aufgrund des großen Andrangs Lebensmittel rationieren müssen und viele zeitweilig Aufnahmestopps haben.

Die Linke Liste kritisiert dies als „sozialpolitische Bankrotterklärung von Ampel und Union“ und fordert: „Die Politik muss stärker auf den Wohnungsmarkt Einfluss nehmen, um Mieten und Nebenkosten zu begrenzen und so Armut zu bekämpfen. Es fließen riesige Milliardensummen in die Aufrüstung. Gleichzeitig bleiben Superreiche, Banken und Konzerne steuerlich unangetastet. Wir fordern stattdessen: Abrüstung statt Sozialabbau. Wohnungsbau statt Kasernenbau. Als Linke sagen wir klar: Soziale Gerechtigkeit bedeutet, dass starke Schultern mehr tragen müssen, um andere zu entlasten."

In Moers ist die Wohnungsnot besonders stark ausgeprägt. Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung fehlen mindestens 1.000 günstige Wohnungen und viele Menschen zahlen über 30 Prozent ihres Nettoeinkommens nur für Miete. Nahezu jeder vierte Mensch in Moers lebt unterhalb der Armutsgrenze. Die Linke Liste fordert ein Umdenken in der Wohnungsbaupolitik und eine Offensive im sozialen Wohnungsbau, nicht zuletzt am Standort des Alten Finanzamts.