Linke Liste warnt vor dramatischem Artensterben

Die Linke Liste Moers

Der natürliche Artenreichtum in Nordrhein-Westfalen ist massiv bedroht – besonders am Niederrhein schreitet das Artensterben alarmierend schnell voran. Aktuell stehen fast 50 Prozent der Arten auf der Roten Liste, darunter auch ehemals häufige Tiere wie der Igel. Als Insektenfresser leidet er besonders unter dem drastischen Rückgang der Insektenpopulationen. Am Niederrhein sind bereits 55 Prozent der Schmetterlingsarten, 52 Prozent der Wildbienen und Wespen, 48 Prozent der Heuschrecken und 45 Prozent der Libellen betroffen.

Die Hauptursachen für das Insektensterben sind die Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen, Lichtverschmutzung, Überdüngung durch Stickstoffeinträge sowie Veränderungen in der landwirtschaftlichen Nutzung. Monokulturen und der Einsatz von Pestizi-den spielen dabei eine entscheidende Rolle. Das Verschwinden der Insekten zieht den Verlust weiterer Tier- und Pflanzenarten nach sich. Zusätzlich verschärft der Klimawandel die Situation: Besonders Arten, die nicht in kühlere Regionen ausweichen können, sind stark betroffen. Feuchtlebensräume wie Moore, Teiche und Flüsse trocknen aus, was Amphibien, Fische und wasserabhängige Insekten stark gefährdet.

Die Linke Liste Moers fordert die Stadt Moers, alle niederrheinischen Kommunen sowie die Kreise Wesel und Kleve auf, endlich wirksame Maßnahmen zum Artenschutz zu ergreifen, bevor es zu spät ist. „Die bisherigen Maßnahmen der Politik sind völlig unzureichend. Artenschutz muss oberste Priorität erhalten – Lippenbekenntnisse reichen nicht !“, kritisiert Friedhelm Fischer, Ratsherr der Linken Liste. „Statt weiter umweltzerstörende Subventionen aufrechtzuerhalten, müssen diese endlich abgeschafft werden. Die frei werdenden Mittel sollten gezielt in Umwelt- und Naturschutzprogramme investiert werden, um Lebensräume zu erhalten und wiederherzustellen.“

Wolfgang Klinger, Umweltaktivist, sachkundiger Bürger im Rat und Pressesprecher der Linken Liste, ergänzt: „Die geplante neue Mülldeponie auf der Bergbauhalde Lohmannsheide, der Ausbau des Kiesabbaus am Niederrhein, das Großbauprojekt Elfrather See mit Surfpark und Campingplatz sowie das Ausbleiben einer sozial-ökologischen Verkehrswende – all das sind Schritte in die falsche Richtung.“

Die Linke Liste ruft die Bevölkerung zu politischem Engagement auf. „Der erfolgreiche Protest gegen die Abholzung von über 100 alten, gesunden Bäumen im Moerser Schlosspark zeigt: Wenn wir aktiv werden, können wir etwas verändern!“, betont Marcel Bister, Sprecher Die Linke Stadtverband Moers/Neukirchen-Vluyn. „Wenn wir jetzt nicht handeln, gefährden wir nicht nur die Natur, sondern unsere eigene Lebensgrundlage.“